MRT-taugliches Defibrillations-Board

MIPM bringt unsere BDM75-Technologie ins MRT-Umfeld

Leistungselektronik, die in einem mehrere Tesla starken Magnetfeld funktionieren soll? Bei dem Gedanken daran läuft es den meisten Ingenieuren erstmal kalt den Rücken runter. Aber die Erfahrung zeigt, dass mit den passenden technologischen Kniffen vieles möglich ist. Das Ziel unseres gemeinsamen Projekts mit MIPM (Mammendorfer Institut für Physik und Medizin) war klar: eine Defibrillations-Lösung, die Patientinnen und Patienten erstmals auch während einer MRT-Untersuchung und bei Interventionen im MRT-Umfeld Sicherheit bietet.

Bessere Patientenversorgung

„Patienten und Patientinnen geben ihr Risiko für einen Herz-Kreislauf-Stillstand nicht an der Tür zur Radiologie ab“, erklärt Adrian Freitag, Projektmanager bei MIPM. „In lebensbedrohlichen Situationen, wie bei auftretendem Kammerflimmern, kommt es auf Sekunden an. Wenn dann bereits ein Defibrillator im Raum ist, ist die Hilfe schneller am Patienten.“ Zudem werden künftig immer mehr Interventionen im MRT stattfinden, die unter Umständen routinemäßig einen Defibrillator benötigen. Genau wie MRT-taugliche Monitoring-Einheiten sollen deshalb künftig Defibrillatoren verfügbar sein, die dem Einfluss eines MRT-Magnetfelds standhalten.

MIPM ist Experte für MRT-taugliche Produkte. Die Patientenmonitore, die im oberbayerischen Mammendorf westlich von München entwickelt und gefertigt werden, sind seit vielen Jahren bewährt und weltweit im Einsatz. Hier kennt man sich mit den Herausforderungen aus, die es mit sich bringt, wenn Elektronik starken Magnet- und Hochfrequenzfeldern ausgesetzt ist. Für die Entwicklung einer Defibrillationseinheit hat sich MIPM an Corscience gewandt: Mit unserer Defi-Expertise und auf Basis unseres Moduls BDM75 sollte das Herzstück eines Defibrillators entstehen, der im Umfeld von MRT-Geräten bis zu einem statischen Magnetfeld von 3 Tesla funktioniert.

Herausfordernde Abschirmung

BDM75 SE: Die sensible Elektronik wird jetzt vor dem Einfluss von MRT-Magnetfeldern geschützt.

Dazu haben wir zunächst Aufbau und Abmaße des Boards an die Anforderungen des geplanten Systems angepasst. Magnetische Bauteile wurden identifiziert und das Verhalten in statischen Magnetfeldern untersucht. Kritische Komponenten wurden durch Alternativen ersetzt. Und gemeinsam machten sich Corscience- und MIPM-Experten an das Thema Abschirmung. „Eine der großen Herausforderungen war die elektrische Isolierung der magnetischen Abschirmung über unsere Isolationsstrecken hinweg“, erinnert sich Tilo Lutz, Hardwareentwickler bei Corscience. Immer wieder war an solchen Punkten im Projektverlauf enge Zusammenarbeit, Beratung und technisches Feedback von Corscience gefordert. „Als wir schon wirklich viele Details gelöst hatten, kam es vor, dass Leistungshalbleiter beim Magnet-Test verbogen wurden,“ erinnert sich Tilo Lutz. „Die wirkende Lorentzkraft war auch im MRT schön zu sehen, als die Elektrodenkabel durch die Gegend flogen. Das passiert in so einem Projekt, dafür sind Tests ja da. Am Ende haben wir für alles gemeinsam Lösungen gefunden.“

Zielführende Kooperation

Adrian Freitag, verantwortlicher Projektmanager bei MIPM, schätzt die offene und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit Corscience. „Defibrillation im MRT – das war eine echte technologische Herausforderung, aber wir haben es gemeinsam hinbekommen. Unsere Partner und Interessenten bekommen eine Lösung, die am Ende vielen Patienten in MRTs weltweit zugutekommen wird.“

Erstmals bietet eine Defibrillationslösung Schutz direkt im MRT-Umfeld.

Möchten Sie mehr erfahren?

Ob im klinischen Umfeld, in Rettungsdienst und Notfallmedizin oder zur Laienanwendung in der Öffentlichkeit – Defibrillatoren retten Leben. Wir unterstützen auch Sie bei der Entwicklung von Lösungen. Lassen Sie uns über Ihr Projekt sprechen.

Nach oben scrollen