EKG-Analyse im Notfall
Ist jemand mit medizinischen Kenntnissen an Bord?
Wie unser Produktmanager mit dem mobilen EKG-System CardioSecur helfen konnte, eine Ausweichlandung seines Fluges zu vermeiden.
Vier intensive Messetage in den Knochen, lange Wartezeiten am Flughafen, eine Abfertigung und Ausreise unter Corona-Bedingungen – mit der Hoffnung auf einen entspannten Nachtflug stiegen Robin Etzel und seine Corscience-Kollegen in die Maschine Richtung Deutschland. Sie sind auf dem Rückweg von der Arab Health in Dubai, einer Leitmesse der internationalen Medizinbranche.
Medizinische Hilfe gefragt
„Es war gefühlt drei Uhr nachts, als die Durchsage kam“, berichtet Robin Etzel, Group Product Manager bei Corscience. Ein medizinischer Zwischenfall an Bord, die Crew bat um Unterstützung durch Fluggäste mit medizinischen Kenntnissen. In solchen Fällen sind ausgebildete Rettungssanitäter wie Robin Etzel verpflichtet zu helfen. „Dem Patienten, einem Passagier Mitte 30, ging es sichtbar schlecht. Er klagte über Kopfschmerzen und Schwindel. Erstmal unspezifisch. Aber solche Symptome können immer auch von Herzproblemen herrühren, egal in welchem Alter.“
Mobile-Health-Lösung an Bord
Herz-Kreislauf-Beschwerden sind der häufigste Grund für medizinische Zwischenfälle auf Flügen. Deswegen sind mittlerweile viele Langstrecken-Flugzeuge mit einem mobilen EGK-System ausgerüstet.
„Da war ich schon überrascht, als ich das in den Händen hatte“, erzählt Robin Etzel. Das CardioSecur-System mit dem markanten Design kennt er aus seiner Arbeit als Produktmanager bei Corscience gut. Es besteht aus vier Elektroden, einem Kabel und einer iPad-App, die ein 12-Kanal-EKG aufzeichnet. „In vielen CardioSecur-Systemen ist unser EKG-Analyse-Algorithmus HES® Resting im Einsatz. Dieser interpretiert die EKG-Daten auf Knopfdruck und gibt Diagnosehinweise aus. CardioSecur war das erste Projekt, bei dem unser EKG-Algorithmus in eine medizinisch zugelassene App integriert wurde.“
Die CardioSecur Aviation-Variante im Flugzeug kommt allerdings ohne die Analyse-Hilfe aus. Das System ist so ausgelegt, dass die EKG-Daten von medizinischem Personal an Bord interpretiert oder zur Analyse an einen medizinischen Dienst am Boden gesendet werden. Aufgrund seiner Kenntnisse konnte Robin Etzel an der EKG-Aufzeichnung auf dem iPad erkennen: kein Infarkt und keine akuten Rhythmus-Störungen am Herzen des Patienten.
Sicherheit für Patienten und Helfende
„Wir waren alle erleichtert. Denn das bedeutete auch: Wir mussten nicht zwischenlanden. Der Patient konnte auf weitere medizinische Hilfe bis zur planmäßigen Ankunft in Frankfurt warten.“ Robin Etzel ist froh, dass er dem Fluggast und dem Bordpersonal so unkompliziert helfen konnte. „Es ist großartig, was Medizintechnik heute leistet. Mobile Systeme und digitale Lösungen machen einen echten Unterschied in der Patientenversorgung. Und durch Vernetzung und Intelligenz werden wir künftig noch ungeahnte Möglichkeiten erschließen.“
Solche Erlebnisse wie auf dem Flug von Dubai nach Frankfurt treiben ihn an, bei Corscience Produkte stetig zu verbessern, Neuentwicklungen voranzutreiben, und an visionären Lösungen zu arbeiten. „Unsere Produkte sind nicht immer sichtbar. Doch egal ob Algorithmus oder Hardware-Modul: Wir leisten mit Hightech im Detail einen wichtigen Beitrag, der am Ende dazu dient, Menschen zu helfen und Leben zu retten.“
Weiterführende Informationen
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Digitale Diagnose-Unterstützung für die EKG-Interpretation
Das mobile EKG-System CardioSecur mit und ohne EKG-Algorithmus (externe Seite)